Einige bemerkenswerte Einsätze

08.01.2016 13:52
Fabian Keppler-Stobrawe

JHV 2016 Jahreshauptversammlung FFW Erbendorf

von Jochen Neumann

Waren es 2014 noch 125 Einsätze, schnellte die Zahl 2015 auf 175 hinauf. Im Einzelnen sprach Kommandant Schmidt von 80 Technischen Hilfeleistungen (Vorjahr 60), von 69 First-Responder-Einsätzen (51) und von 26 Brandeinsätzen (14).

„Bei allen Einsätzen hat sich wieder gezeigt, wie gut die Ausbildung und die Zusammenarbeit innerhalb unserer Wehr wirklich ist“, so Schmidt. Dies bescheinigte der Feuerwehr das BRK und die Polizei bei den sogenannten „Blaulichtgesprächen“, die zweimal jährlich mit den verschiedenen Rettungs- und Sicherheitsorganisationen stattfinden.

Keine schweren Einsätze im Vorjahr

„Schwere Einsätze hatten wir Gott sei Dank nicht, dafür aber einige bemerkenswerte“, führte der Kommandant weiter aus. Dazu zählte er unter anderem einen Waldbrand bei Zainhammer sowie einen Feldbrand in Siegritz sowie, erst vor wenigen Wochen, den Brand eines Blockheizkraftwerks auf Schloss Thumsenreuth.

„Gerade diese Einsätze sind es aber, die eine Gemeinschaft wie unsere Wehr stärker zusammenwachsen lassen“, betonte der Kommandant. Er stellte fest, dass kein daran beteiligter Feuerwehrkamerad aus solchen Einsätzen unbeschwert herausgehe.

Zahlreiche Lehrgänge und Übungen

Schmidt ging auch auf die im vergangenen Jahr abgehaltenen Übungsveranstaltungen ein, an denen sich die Aktiven als auch die Jugendgruppen zahlreich beteiligten. Viele Feuerwehrkameraden nahmen an Kursen und Lehrgängen teil. Dazu zählen Maschinisten- und Sprechfunkausbildungen ebenso, wie Truppführer-Lehrgänge und ein Lehrgang für Betreiber von Atemschutzkompressoren.

In seinem Bericht ging der Kommandant kurz auf das von der Wehr zusammengestellte  Wechsellader-Konzept ein, das im November mit der Vorführung eines entsprechenden Fahrzeugs der Firma MAN vorgestellt wurde. „Hier kann man wirklich sagen, dass wir nach Rücksprache mit anderen in Frage kommenden Feuerwehren die einzige Wehr sind, die ein solches Konzept erarbeitet hat“, so Schmidt. Andere Landkreise, wie beispielsweise Bayreuth und Neumarkt in der Oberpfalz hätten damit bereits sehr gute Erfahrungen gemacht.

Zielgerichtete Mitgliedergewinnung notwendig

Ein Wort verlor Schmidt bei der Generalversammlung über die Nachwuchsgewinnung. „Für eine nachhaltige und dauerhafte Aufrechterhaltung unseres flächendeckenden Hilfeleistungssystems müssen wir frühzeitig dem demografischen Trend entgegen steuern.“ Dies bedeute, dass eine konsequente und zielgerichtete Mitgliedergewinnung notwendig sei. „Nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene, Quereinsteiger, Frauen und, das ist neu, auch Migranten.“ Denn nur dann könne es gelingen, ausreichend aktive Feuerwehrdienstleistende für den Feuerwehrdienst vorzuhalten.

„Frauen sind Astronaut und Bundeskanzler – warum dann nicht auch Feuerwehrfrau?“ So lautet das Motto der Kampagne „Frauen zur Feuerwehr“, die Schmidt den Mitgliedern vorstellte. Er machte deutlich, dass sich die Feuerwehr über Frauen im aktiven Dienst freuen würde. „Wir hatten auch schon welche, aber die sind uns leider durch Heirat und Schwangerschaft abhanden gekommen.“ Zugleich sprach Schmidt auch die Möglichkeit an, in einer Zweitfeuerwehr, beispielsweise an seinem Arbeitsort, Dienst zu tun.

Verstärkung bei "First-Responder"

Kommandant Schmidt konnte in seinem Bericht auch über eine Verstärkung im First-Responder-Team berichten. „Mit Marina Käser, Gerald Wagner und Anna Linkel haben wir drei hervorragend qualifizierte Ersthelfer.“ Des Weiteren sprach Schmidt über den aktuellen Stand beim Digitalfunk, bei der die Feuerwehr bereits mit Fahrzeug- und Handfunkgeräten ausgestattet sei und nur noch auf die komplette Umstellung bei der ILS Nordoberpfalz warte. Auch über den Einsatz des neuen Alarmierungs- und Informationssystems informierte der Kommandant. Hier sprach er vor allem dem „Hausprogrammierer“ Christian Sirtl seinen Dank aus.

Zum neuen Mehrzweckfahrzeug Florian Erbendorf 11/1 sagte Schmidt, dass sich der neue „Vito“ bereits bestens im Übungs- und Einsatzdienst bewährt habe. Am Ende seines Jahresberichts freute sich der Kommandant, einigen Feuerwehrkameraden die Abzeichen für aktive Dienstzeit zu überreichen. So sind Anna-Maria Linkel (Titelbild 3. von links) und Florian Hör (4. von links) jeweils zehn Jahre im aktiven Dienst sowie Johannes Reger (6. von links) und Stefan Wick (5. von links) jeweils 20 Jahre. Das Bild stammt von Jochen Neumann.

Stadt beteiligt sich bei LKW-Führerschein

„Die Feuerwehr muss technisch auf der Höhe der Zeit bleiben.“ Das stellte Bürgermeister Hans Donko in seinem Grußwort fest. Mit der Anschaffung des neuen Mehrzweckfahrzeugs sei nach seinen Worten ein Ziel der letzten Jahreshauptversammlung erreicht worden. Zu der von Kommandanten Bernhard Schmidt dargelegten Führerschein-Problematik bei größeren Feuerwehrfahrzeugen teilte Donko mit, dass der Stadtrat zugestimmt habe, dass ab sofort die Kosten für den Erwerb der Fahrerlaubnis C für zwei Aktive pro Jahr durch die Stadt übernommen werden. Nicht zuletzt sprach Donko seine Anerkennung für die Zusammenarbeit der Wehr mit dem Roten Kreuz vor Ort beim First-Responder aus.

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