Einsatz | Dachstuhlbrand in Waldeck

23.08.2022 11:19
Fabian Keppler-Stobrawe

Waldeck. α Ein Dachstuhlbrand ereignete sich am gestrigen Montagabend im benachbarten Waldeck. Nachdem die erste Alarmierung die Feuerwehren aus Kemnath, Waldeck, Schönreuth und Trevesen an die Einsatzstelle brachte, wurden wir wenig später hinzugerufen: weitere Atemschutzgeräteträger wurden benötigt.

Kurz vor 18 Uhr ging der Notruf bei der Integrierten Leitstelle (ILS) Nordoberpfalz ein: eine Hausbewohnering wurde von ihrem Rauchmelder aufgeschreckt und hatte schnell eine Rauchentwicklung auf dem Dachboden ausmachen können. Daraufhin hat sie reagiert und die 112 gewählt. Wenige Augenblicke später waren die ersten Einsatzkräfte vor Ort. Zunächst war nur eine geringe Rauchentwicklung erkennbar, kurze Zeit später hatte sich der Brand allerdings auf das gesamte Dachgeschoss ausgeweitet, weitere Kräfte wurden benötigt. Auch die Drehleitern aus Kemnath und Erbendorf waren im Einsatz, um das Schlimmste zu verhindern.

Leider war trotz des massiven Löscheinsatzes von Drehleiter und unserer Atemschutzgeräteträger der Brand nur schwer unter Kontrolle zu bringen, zwischenzeitlich gab es auch Rauchgasentzündungen. Diese explosionsartigen Vorgänge entstehen immer dann, wenn ein Feuer mit nur wenig Sauerstoff versorgt wird (somit verbrennt z.B. Holz nur sehr unvollständig). Die Hitze im Rauch steigt an und wenn dann mehr Sauerstoff, z.B. duch eine Fesnsteröffnung hinzu kommt, entzünden sich die brandfähigen Gase im Rauch in Sekundenbruchteilen. Aufgrund des erschwerten Zugangs zum Brandherd, der unter dem Dach war, könnten zunächst kaum kühlende Maßnahmen ergriffen werden. Mit mehr Einsatzkraft konnte hier aber schnell Abhilfe geschaffen werden.

Die ILS hatte zudem eine Rauchgaswarnung herausgegeben. Die Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. In der unmittelbaren nachbarschaft war der Rauch in den Straßen und auf Terrassen/ Balkonen sehr dicht, dass ein Aufenthalt im Freien zwischenzeitlich auch nicht zu empfehlen war.

Über 100 Einsatzkräfte

Unsere insgesamt 107 Feuerwehreinsatzkräfte von acht Feuerwehren (Kemnath, Erbendorf, Kulmain, Kastl, Trevesen, Riglasreuth, Waldeck und Schönreuth) arbeiteten schließlich perfekt zusammen, eine weitere Ausbreitung des Feuers konnte letzlich verhindert werden. 36 Atemschutzgeräteträger waren zudem vor Ort - eine beeindruckende Zahl und es zeigt sich hier deutlich, wie wichtig diese anstrengende Ausbildung ist und die Kommandanten der Feuerwehren können sich wieder einmal für die großartige Einsatzbereitschaft der Ehrenamtlich bedanken.

Wir haben erfahren, dass einer der Kameraden einen anderen Feuerwehr eine rettungsdienstliche Behandlung benötigt hat und wünschen auch auf diesem Weg gute Genesung. Die Bewohner des Hauses konnten sich, samt Haustier, selbst retten. Nach wenigen Stunden kehrte unser Löschzug wieder nach Erbendorf zurück.

Rauchmelder = Lebensretter

Gerne möchten wir anlässlich dieses Beispieles auf die Wichtigkeit der Rauchmelder aufmerksam machen. Diese sind inzwischen in Wohngebäuden Pflicht. Aber es lohnt sich, diese auch regelmäßig zu prüfen, ob sie noch funktionieren. Die Bewohner dieses Hauses hatte ein Rauchmelder gewarnt, so konnten sie rechtzeitig den Brand erkennen und das Gebäude verlassen. Wir wissen nicht, ob dies ohne Rauchmelder ähnlich gewesen wäre. ω

Foto: W. Gruber